Schwarzweiß-Bildkomposition für Einsteiger

Erläutert am Beispiel der Landschaftsfotografie

Folge 1

Da man in der Landschaftsfotografie zeitlich nur vom Sonnenstand abhängig ist, ist sie sozusagen ideal für den Einstieg in die ernsthaft betriebene Amateurfotografie. Auch nach dem Aufbau des Stativs empfiehlt es sich, anfänglich ohne Sucher zu gucken. Hier hat man Muße, um Perspektive und Ausschnitt zu bestimmen. Lange Belichtungszeiten kommen ins Spiel. Für den Einsteiger bietet es sich einerseits an, intuitiv oder spontan nach dem Prinzip von Versuch und Irrtum zu fotografieren. Außerdem aber bietet gerade die Landschaftsfotografie dem Einsteiger optimale Bedingungen, bereits systematisch mit grundlegenden Prinzipien der kunstmäßigen Bildkomposition zu experimentieren.

Wir alle wenden universell gültige ästhetische Prinzipien in einem gewissen Ausmaß intuitiv an. Oft sind selbst Künstler der bildenden Kunst sich allerdings dessen gar nicht bewußt, daß sie intuitiv diese Regeln anwenden, oft sogar ohne sie zu kennen. Die ästhetischen Prinzipien, auf denen William Turners Bilder basieren, wurden beispielsweise von John Ruskin entdeckt. Turner selbst hat bekanntermaßen zu diesem Thema verlauten lassen, daß Ruskin anscheinend wesentlich mehr über seine Bilder wußte als er selbst. Ruskins Theorie wurde in diesem Falle durch Beobachtung und Analyse der Praxis abgeleitet.

William Turner: Sketch of the City of Konstanz

Auf die gleiche Art und Weise können wir sämtliche Regeln der Bildkomposition als Erfahrungswerte betrachten. Herausragende Bilder der Kunstgeschichte wurden stilmäßig analysiert, bestimmte wiederkehrende Prinzipien wurden in solchen herausragenden Bildern als strukturgebendes Element immer wieder beobachtet, und diese wiederkehrenden Prinzipien wurden zu Regeln zusammengefaßt.

In jüngerer Zeit werden diese überlieferten Regeln häufig nach psychologischen und auch neurowissenschaftlichen Kriterien untermauert. Visuelle Gestaltungsprinzipien in Form von überlieferten Erfahrungswerten aus Malerei, Kunstfotografie und graphischer Darstellung fanden und finden nicht nur in der bildenden Kunst, sondern auch in Werbung und Industriedesign breite Anwendung.


Theoretisches Vorwissen zur Bildkomposition

Eine Komposition ist ein Arrangement – ein Zusammenbringen von einzelnen Teilen in geordneter Weise, so daß sich ein zusammenhängendes Ganzes ergibt. Die elementarste Form von Arrangement ist Reproduktion, d.h. die Assoziierung gleicher oder ähnlicher Dinge durch Wiederholung – siehe Andy Warhol oder (weniger populär) Leni Riefenstahl.

Wie man ein solches Arrangement in der Theorie sozusagen nach dem Baukastenprinzip selbständig zusammenstellt (graphische Gestaltung und Malerei) oder als geeignetes Motiv sicher erkennt (Fotografie), wollen wir im folgenden zunächst unter abstrakt-logischen Gesichtspunkten an einigen Beispielskizzen nachvollziehen, welche die Prinzipien der Bildkomposition auf den Punkt bringen.

 

0. Visuelles Chaos als Vorstufe einer ordentlichen Bildkomposition: Bild 1 zeigt einige gerade Linien. Sie sind nicht im geringsten miteinander assoziiert. Jede Linie liegt in einer anderen Richtung.

 

I. (An-) Ordnung durch Assoziation: In Bild 2 wird eine dieser Linien – die aufrecht stehende – wiederholt. Alle Linien sind gleich lang und stehen aufrecht. Sie befinden sich in gleicher Entfernung voneinander, und diese Distanz wiederum ist genauso lang, wie die Linien selbst. Das ist die einfachste Form von Wiederholung: Durch Reproduktion wird Kongruentes systematisch assoziiert.

Das Auge ist Teil des Hirns.

Anatomisch betrachtet ist das Auge Teil des Hirns. Das Auge sieht. Das Hirn sucht Sinn. Es beginnt immer, indem es gleiche oder ähnliche Dinge miteinander assoziiert, dann beginnt es, nach Unterschieden zu suchen. Das Hirn mag Wiederholung, denn Wieder-Holung bedeutet: Wieder-Erkennen. Wieder-Erkennen ist ein Erfolgserlebnis, gibt Kick. Wieder-Erkennungs-Wert ist gefragt. Aber das Auge hat sich schnell sattgesehen, und genauso schnell sucht das Hirn nun etwas anderes, etwas neues – es sucht Variation, einen Ausreißer.

 

II. Variation: Bild 3 will diesem Verlangen nach Assoziation und Variation entgegenkommen. Es gibt hier immer noch Reproduktion, aber zusätzlich wechseln sich nun lange und kurze Linien ab, und der Abstand zwischen den Linien ist ungleich der Länge beider Linien. Auf diese Art und Weise wird hier im Vergleich zur ersten Illustration ein gesteigertes Interesse erschaffen.

Das Prinzip von Variation allein wiederum kann seinerseits den Betrachter wiederum nicht dauerhaft zufriedenstellen. Die Zeichnung ist zugegebenerweise trotz Variation noch banal. Sie appelliert nicht an die Gefühle, macht keinen Sinn, und daher hinterläßt sie keinen bleibenden Eindruck.

 

III. Kontrast: Bild 4 entwickelt unsere Methode also nochmals weiter. Variation wird hier durch Kontrast intensiviert. Die Unterschiede zwischen den Linien sind frappanter. Durch die Betonung von Gegensätzlichkeit ergibt sich hier eine stärkere Wirkung. Auf einer emotionalen Ebene ruft der Gesamteindruck eher als die vorherige Skizze eine Reaktion hervor und ist daher einprägsamer.

Abermals kann jedoch das Interesse des Betrachters nicht dauerhaft gefesselt werden. Dem Muster mangelt es an Sinnhaftigkeit. Es hat keinen Kontext, keinen Bezug. Das Hirn sucht Sinn. Es versucht stetig, Dinge wiederzuerkennen, einander zuzuordnen, ihnen Gefühle, Erinnerungen, Intensität und Bedeutung zuzuordnen, und das Gefundene in einen größeren, bedeutsamen Kontext einzuordnen. Es strebt danach, alle ihm zur Verfügung stehenden Informationen sinnvoll miteinander verknüpfen, zu bündeln und netzartig zu verdichten.

Bild 5 erweitert diese Komposition um das noch fehlende strukturgebende, vereinende Prinzip – Kon-zentration (Verdichtung):

 

IV: Verdichtung: Alle Linien fließen nun zusammen. Sie scheinen auf ein Zentrum zu deuten. Dies ist ihr Zweck – das Auge zur Ruhe zu bringen und dem Bild die Aura von (wenn auch symbolischer, also assoziativ-mystischer) Bedeutung zu verleihen. Diese Verdichtung suggeriert dem Betrachter eine sinnhafte Aussagekraft des Bildes, d.h. es bringt emotional etwas rüber, vermittelt ein Aha-Erlebnis, hat Appeal – hinterläßt also einen bleibenden Eindruck.

Assoziation – Variation – Kontrast – Verdichtung

Die hier illustrierten Prinzipien sind in sämtlichen Gattungen der bildenden Kunst anwendbar. Da wir keine Maler sind, können wir bei der praktischen Anwendung dieser Prinzipien natürlich nicht nach Lust und Laune eine Szene, die sich vor uns auftut, unbegrenzt manipulieren – also schnell mal ein Fabrikgebäude weglassen, Berge versetzen, Bäume wachsen lassen oder Brücken bauen…

Als Fotografen bilden wir einerseits die Realität ab. Wir arbeiten mit den Gegebenheiten. Wir müssen akzeptieren, daß ein großer, unförmiger Felsbrocken im Vordergrund oder ein Strommast in der Mitte des Sichtfeldes ein ansonsten schönes Motiv durch das Raster fallen lassen. Auf der anderen Seite können auch wir durch das Einnehmen einer vorteilhaften Perspektive ein Motiv geschickt in Szene setzen und darüber hinaus unser fotografisches Auge grundsätzlich schulen, um eine nach bildkompositorischen Maßstäben geeignete oder sogar ideale Anordnung erfassen zu können.


Grau ist alle Theorie,

und grün des Lebens   

(Johann Wolfgang von Goethe)


Anwendung der Regeln auf die Landschaftsfotografie

Illustriert an 5 möglichen Aufstellungen

Chaos: Die Anordnung auf Bild 6 ist noch eher typisch Anfänger, erinnert vom Konzept her aber auch an Werke der Modernen Kunst, z. B. Gemälde von August Macke, Picasso oder Dalí. Die Konturen des Hügels, der Weg durch das Feld, der Baumstamm und der Schatten des Baumstamms auf dem Gras bilden vier Linien. All diese Linien gehen in unterschiedliche Richtungen. Das Resultat ist originell, aber verwirrend: Das Auge kann nirgendwo zur Ruhe kommen, weil es ständig von einem Punkt aus sozusagen nach nirgendwo im Besonderen weggeleitet wird, und zwar jeweils von einer der unverbundenen Linien aus. Dadurch wird der räumliche Eindruck des Motivs gestört. Weiterhin ist die einzig mögliche Assoziation hier der Schatten des Baumes. Ein solches Resultat wollen wir eher vermeiden. Außer – es gefällt.

 

Assoziation: Bild 7 dagegen bietet mehr Harmonie und echte räumliche Tiefe. Die gleiche Art von Baum wird wiederholt. Alle Bäume stehen vertikal. Die entfernten Teile der Landschaft bestehen hier aus mehr oder weniger horizontalen Linien, die die oberen und unteren Begrenzungen des Fotos wiederspiegeln: es gibt zwei fast parallele Pfade, während die Begrenzungen der Schatten einander relativ ähnlich sind. Durch diese Faktoren wird der Bildausschnitt vorteilhaft betont. Die Größenunterschiede der Bäume bringen etwas an Variation. Allerdings ist das Bild dem vorhergehenden hauptsächlich durch richtige Räumlichkeit überlegen. Die räumliche Tiefe wird durch die Bäume im Hintergrund akzentuiert. Trotz alledem wirkt die Bildkomposition durch die Gleichförmigkeit des Motivs noch etwas trivial.

 

Variation: Bild 8 ist ohne Zweifel ein wesentlich besseres Bild. Es gibt hier Unterschiede in der Form sowie in der Größe der Bäume. Der Haupt-Baum steht im Vergleich zu Bild 7 nicht so sehr im Zentrum des Motivs. Der Horizont hängt tiefer. Durch diese beiden Faktoren erscheint bereits die vertikal-horizontale Bildaufteilung weniger gleichförmig. Durch den niedrigen Horizont entsteht überdies der Eindruck seiner weiten Entfernung vom Vordergrund. Dies verleiht dem Bild große räumliche Tiefe. All dies ergibt im Zusammenspiel mit mehreren und vor allem bizarr (d.h. unterschiedlich, variiert) geformten Wolken einen besonders pittoresken Effekt von Bewegung und Lebhaftigkeit. Dies ist das Resultat eines erfolgreichen Spiels mit Assoziation und Variation.

 

Kontrast: Bei Bild 9 steht alles im Zeichen des dramatisierenden Kontrasts. Das Baum-Motiv ist jetzt riesig, und zusammen mit dem dunklen Streifen Vordergrund erhebt es sich kühn über den Rest des Bildes, der dagegen klein und blaß erscheint. Der Horizont steht noch viel tiefer als im vorhergehenden Bild und betont die Weite des Himmels, was dazu führt, daß der Baum vor diesem Hintergrund höher und imposanter aussieht. Der Effekt ist durchschlagend und aus bildkompositorischer Sicht offensichtlich forciert.

 

Verdichtung: Bild 10 kombiniert auf ausgewogene Art und Weise alle im vorhergehenden illustrierten Prinzipien und ist ganz klar den bisher hier gezeigten Kompositionen überlegen. Die Bildkomposition ist „verdichtet“. Das Motiv ist in Szene gesetzt, ohne daß dies zu offensichtlich wäre. Der große Baum ist auf den ersten Blick immer noch das hervorstechendste Motiv. Was aber tatsächlich im Zentrum der Aufmerksamkeit steht, ist der kleine Cluster aus Landhaus und Bäumen im Hintergrund, die von leichten Wolken umschlossen werden. Alle Linien des Bildes führen zu diesem Cluster – vor allem die Pfade, die keilförmige Masse der Bäume auf der linken Seite und ein Ast in der Krone, sowie ein Zweig nahe des Wipfels des großen Baumes.


„Nach den Regeln der Kunst assoziieren, variieren, kontrastieren, zusammenfassend verdichten – und voilà: echte Fotokunst!“

Schön wäre das… In Realität ist das Resultat leider nur manchmal künstlerisch wertvoll. Hier ist eine nach universell gültigen Maßstäben geschmackvoll durchgeführte Bildkomposition definitiv der Spatz in der Hand. Doch auf einer spielerischen Ebene eröffnet die Kenntnis der grundlegenden Prinzipien der Bildkomposition darüber hinaus die Möglichkeit, bewußt zu experimentieren, eigene Erfahrungswerte auszuloten und somit gezielt seinen ganz eigenen Stil herauszuarbeiten.

Der ästhetisch gelungene, gewollte Bruch mit der einen oder anderen bekannten Regel der Bildkomposition hingegen kann grundsätzlich eine alternative Art darstellen, mit diesen Regeln zu arbeiten und sie so in der Praxis individuell mit Hinblick auf eine neue Ästhetik weiterzuentwickeln. Künstlerische Inspiration ist nicht greifbar. Sie steht über allen Regeln und ist selbst Metakunst.


Es gibt unzählige Motive, an denen man sich versuchen kann, und in den Händen derer, die sich das notwendige Können erarbeitet haben, kann viel getan werden zwischen Abdrücken und Print aufziehen, aber sogar schon – 

Vor dem Abdrücken:

Wähle bevorzugt ein einfaches Motiv. Widerstehe der Versuchung, innerhalb eines analogen Schwarzweiß-Fotos noch dies oder jenes zusätzlich mit abzufotografieren, weil es unter nicht visuell-ästhetischen Gesichtspunkten auch noch irgendwie interessant ist.

Du fotografierst auf eigene Rechnung, abseits der Klischees des Mainstreams. Denk einfach nicht darüber nach, wo du gerade bist. Du brauchst die unvoreingenommen rigoros schwarz-weiße Denke. Betrache deine Umgebung unter downgeshifteten, impressionistischen und evtl. dramatischen Gesichtspunkten. Betrachte mental lediglich die Kombination von Linie, Licht und Schatten. Fotografiere mit Gefühl. Fange einen Moment ein, anstatt eine Situation zu dokumentieren. Finde das Besondere im Alltäglichen. Oder erfinde das Besondere im Alltäglichen neu.

Mit „einfachem Motiv“ meine ich hier nicht etwa ein von der Struktur her wenig komplexes Motiv, also ein Motiv mit wenig Detail, sondern ein Motiv mit klar definierten Lichtern und Schatten.

Ansel Adams: Half Dome, Apple Orchard, Yosemite trees with snow on branches

Wähle ein Motiv, bei dem eine der beiden Komponenten Licht oder Schatten mehr hervortritt als die andere, und zwar innerhalb einer vorteilhaften Kombination aus beiden. Wenn dieses Motiv ziemlich nahe liegt, fokussiere darauf. Wenn es nicht expressiv genug wirkt, ziehe alle Register, die deine Kamera drauf hat, um das Motiv groß herauszubringen. Sei skrupellos, was mechanische Vorgaben oder fotografische Regeln angeht, wenn sie mit der künstlerischen Idee deines anvisierten Resultats im Widerspruch stehen. Lebe den Mut zum fotografischen Risiko.


Schärfentiefe

Beim Betrachten eines uniform scharfen Bildes wird der Blick unter Umständen von einer Masse an komplizierten Details irritiert. Wenn ein solches Bild dem Betrachter keinerlei visuellen Bezugspunkt bietet und keine Prioritäten setzt, wirkt es möglicherweise überfrachtet. Das ungefilterte Dokumentieren von aufsummierten sichtbaren Details ist daher bei bestimmten Motiven nicht erwünscht. Darüber hinaus wirken gleichförmig scharfe Bilder im Allgemeinen weniger dreidimensional. Das unten abgebildete Foto illustriert, wie vorteilhaft durch sogenannte gestalterische Schärfentiefe ein Akzent gesetzt und der räumliche Eindruck eines Bildes betont werden kann. Dieses Motiv hätte man aufgrund seiner Struktur schwerlich anders fotografieren können:

Um ein solches Foto zu machen, verwendet man ein Objektiv größerer Brennweite, stellt auf das hauptsächliche Motiv scharf und fotografiert durch Aufblenden so, wie man die Szene selbst mit eigenen Augen wahrnimmt, wenn man in Richtung des Motivs blickt. Indem man sich so gestaltend auf das Wesentliche konzentriert, fallen selbstredend bestimmte Details weg, die in diesem Falle aber ohnehin nur von der stimmungsvollen Aussage des Bildes ablenken würden. Der Fotograf verhält sich hier gleich einem Bildhauer, der von einem Rohling Material abschlägt, um daraus eine Skulptur entstehen zu lassen.

Pygmalion von Giulio Bargellini: „Die Kunst verbirgt das Künstliche“

Auch in der Malerei sind Bilder traditionell diesem Prinzip der gestalterischen Schärfentiefe zufolge aufgebaut, denn sie entspricht der natürlichen visuellen Perzeption des Menschen.

Für durchgängige Schärfentiefe in der Landschaftsfotografie dagegen spricht, daß alles, was sich im Hintergrund des Fotos befindet, möglichst vollständig wiedergegeben wird. Die technischen Möglichkeiten der Kamera, entgegen unseren natürlichen Sehgewohnheiten alle Details zu dokumentieren, kommen hier voll zur Geltung. Da die Aufnahmefähigkeit der Linse der Kapazität des menschlichen Auges weit überlegen ist¹, entstehen bei kleiner Brennweite und großer Blendenzahl Bilder, die den überlieferten Werken der bildenden Kunst eine eigene, durch die Erschließung technischen Potenzials bedingte Ästhetik entgegensetzen.

Im Sinne der Straight Photography fotografiert man daher wie in der nicht kunstmäßigen Dokumentationsfotografie bevorzugt mit möglichst hoher Schärfentiefe. Die Motive sollten gut strukturiert sein, die Bilder selbst kontrastreich, nuanciert und scharf. Hier kommen Hochauflösungsfilme wie SPUR DSX oder SPUR Orthopan UR ins Spiel – in Verbindung mit der von SPUR erstmals speziell auf diese Filme zugeschnittene Entwicklerchemie bringen sie in der bildmäßigen Fotografie ausgesprochenen Detailreichtum und höchste Schärfe. Aber auch klassisches Filmmaterial wirkt, in ACUROL-N entwickelt, deutlich schärfer als die Realität:

Assoziation. . .


Die kreative Dunkelkammer in der Landschaftsfotografie

Egal ob ihr Anhänger der Straight Photography seid oder sowohl fotografisch als auch durch zusätzliche Nachbearbeitung – analog oder digital – eine einem symbolistischen Gemälde ähnliche Bildwirkung erzielen möchtet, SPUR ACUROL-N ist das Mittel der Wahl als Grundausstattung für die Arbeit in der Dunkelkammer auch bei Landschafts-Negativen, denn hier zählt vor allem eins: die ausdrucksvolle Stimmung eines Bildes.

🙂 Analoge Verarbeitung der Negative mit ACUROL-N in der Dunkelkammer

Mit dem hochverdünnbaren Entwicklerkonzentrat läßt sich der Ausdruck eines Bildes bereits bei der Negativentwicklung allein durch Manipulation der Entwicklungsparameter spielerisch variieren. Der Kontrast läßt sich durch Kipprhythmus und Standzeiten steuern, während Körnigkeit, Kantenschärfe und plastischer Bildeindruck ebenfalls durch die Bewegung, aber darüber hinaus durch die spezifische Wahl der Verdünnung individuell bestimmt werden können.

Trotz dieser vielseitigen Qualitäten, die zum Experimentieren einladen, ist ACUROL-N gerade auch für Einsteiger geeignet, denn es ist sicher, einfach und zuverlässig in der Anwendung. Und wenn ihr ganz am Anfang steht oder einfach nicht der Experimentier-Typ sein solltet: Don’t worry! Ihr bekommt von SPUR von Experten im Labor in Handarbeit nach Zonensystem eingetestete ACUROL-N Entwicklungszeiten – einfach genau dran halten, das funktioniert bombensicher.

🙂 Digitale Bearbeitung: ACUROL-N kompensiert Unterbelichtung bei Negativen

Das heißt im Klartext: Ihr könnt mit ACUROL-N intuitiv und/ oder systematisch experimentieren, was den Bildausdruck angeht. Auf diese Weise könnt ihr die Negative sozusagen bereits während der Entwicklung analog in eine bestimmte Richtung „bearbeiten“. Darüber hinaus lassen sich ACUROL-N Negative besonders gutmütig einscannen – ACUROL-N kompensiert Unterbelichtung bei Negativen von einer ganzen Blende oder mehr – und ACUROL-Negative bieten besonders viel Spielraum, um den Kontrast digital zu überarbeiten.

In ACUROL-N kann man sich „einarbeiten“ und den Bildausdruck bei der Entwicklung analog fein tunen. Das bringt den besonderen sinnlichen Touch auch für die weitere analoge Verarbeitung, z. B. bei Edeldruckverfahren.

Wenn ihr euch für künstlerische Fotografie und Druckverfahren interessiert, kann es euch m. E. enorm weiterbringen, zu eurem Selbstunterricht Kunstgalerien zu besuchen. Falls ihr mit bestimmten Aspekten eurer Bilder nicht zufrieden sein solltet – und da ist für Maler wie für Fotografen der Vordergrund eines Bildes immer das größte Sorgenkind – seht euch ein paar Ausstellungen an und achtet darauf, wie professionelle Künstler solche Probleme behandeln, und dann bietet es sich sozusagen von selbst an, sich von den so gesammelten Anregungen inspirieren zu lassen, damit zu experimentieren und vielleicht selbst einmal etwas Ähnliches auf die Beine zu stellen.

Anita Schain


1. Eine mögliche Ausnahme bilden nurmehr die Fähigkeiten der Inselbegabten.