SPUR Qualitätsentwickler – der letzte Stand

Fineart Schwarzweiss-Negativentwickler

Seit der Jahrtausendwende haben die führenden Filmhersteller ihre Filmemulsionen stetig verbessert und deren Qualität auf ein neues Niveau gehoben, das vor einem Vierteljahrhundert wohl kaum vorstellbar war.

Der Photochemie-Hersteller SPUR leistet seit über 25 Jahren Grundlagenforschung im Bereich der Schwarzweiss-Negativ-Entwicklung und hat für die besten Markenfilme Entwickler ausgearbeitet und auf den Markt gebracht, die ein Maximum an Bildqualität ermöglichen und die spezifisch besten Eigenschaften dieser Filme erschließen.

Analog aufgenommene Fotos verfügen über eine wesentlich feinere Tonwertabstufung und weisen dadurch maßgeblich einen größeren Detailreichtum auf als Digitalbilder. Nur bei sehr kostspieligen Digitalkameras liegt die Auflösung höher als bei modernen Filmen. Die Auflösung von Dokumentenfilmen, die in den neuen SPUR SL-Entwicklungsverfahren für Dokumentenfilme entwickelt wurden, kann unterdessen bislang noch von keinem Digitalsystem erreicht werden!

SPUR-Entwickler repräsentieren den letzten Stand der Schwarz-Weiß-Entwicklungstechnik. Im folgenden finden Sie einen aktuellen Überblick über unsere Entwickler.

1.) SPUR HRX

Feinkornentwickler

SPUR HRX ist in erster Linie auf die Erzielung einer möglichst hohen Feinkörnigkeit optimiert. Wenn Feinkörnigkeit und Homogenität geschlossener grauer Flächen (z.B. Himmelspartien) das wichtigste Ziel der gestellten fotografischen Aufgabe ist, sollte SPUR HRX der Entwickler der Wahl sein.

Der Nachteil von Feinkornentwicklern besteht üblicherweise darin, dass

  • die Empfindlichkeit des verwendeten Filmmaterials nicht optimal ausgenutzt werden kann und dass
  • Konturenschärfe und Detailkontrast durch das feine Korn so verschmiert werden, dass kein optimaler Schärfeeindruck entsteht.

Auch HRX kann die Filmempfindlichkeit nicht immer voll ausnutzen, bewirkt jedoch im Unterschied zu anderen Feinkornentwicklern eine hohe Schärfe und einen hervorragenden Detailkontrast.

SPUR HRX ist ein 2-Komponentenentwickler. Part A und Part B werden zur Herstellung der Arbeitslösung zu gleichen Teilen gemischt und dann mit Wasser nach Angabe im Datenblatt verdünnt.

 

2.) SPUR SD 2525

Schärfeentwickler

SPUR SD 2525 ist in erster Linie auf die Erzielung einer möglichst hohen Schärfe und die Erreichung eines ungewöhnlich hohen Detailkontrastes ausgelegt, wobei als zweites Ziel eine dann noch möglichst hohe Feinkörnigkeit erreicht wird.

Hier ist die Gewichtung also genau umgekehrt wie beim HRX. Erreicht wurde das Ziel dadurch, dass die Körnigkeit bei fast gleicher Feinheit wesentlich akzentuierter ist als beim HRX. Dadurch werden geschlossene Grauflächen nicht mehr ganz so homogen und feinkörnig dargestellt wie bei Verwendung des HRX.

Der Vorteil des SD 2525 gegenüber dem HRX besteht darin, dass die
Einschränkung bezüglich der Ausnutzung der Filmempfindlichkeit etwas geringer ist und die erzielbare Schärfe sowie der Detailkontrast noch besser ist. Zudem wird bei einigen Emulsionen eine ungewöhnliche Plastizität des Bildes erreicht.

SPUR SD 2525 ist ebenfalls ein 2-Komponentenentwickler, Part A und Part B werden zur Herstellung der Arbeitslösung zu gleichen Teilen gemischt und dann mit Wasser nach Angabe im Datenblatt verdünnt.

 

3.) SPUR SLD

High-Speed-Entwickler

SPUR SLD ist in erster Linie auf eine möglichst hohe Ausnutzung der Filmempfindlichkeit optimiert.

Hierbei werden folgende Nebenbedingungen verwirklicht:

  • Möglichst hohe Empfindlichkeitsausnutzung und hohe Schärfe bereits bei normaler bildmäßiger Gradation! Üblicherweise erreicht man beides bei hochempfindlichen Filmen erst bei steilerer Gradation, sodass die Tonwertdifferenzierung leidet.
  • Daraus folgend eine hervorragende Tonwertdifferenzierung und ein sehr guter Kontrastausgleich, die je nach Filmemulsion auch beim Pushen erhalten bleiben! Durch das für SPUR SLD konzipierte neue Push-Additiv SPUR Push-Master ist eine extrem hohe Empfindlichkeitsausnutzung möglich. Siehe hierzu das Datenblatt Push-Master sowie die Push-Tabelle SPUR SLD.
  • Eine ästhetische Kornstruktur, die in Relation zur erreichten Empfindlichkeitsausnutzung noch als relativ feinkörnig anzusehen ist, die aber selbstverständlich gröber ist als beim Feinkornentwickler HRX oder beim ebenfalls feinkörnig arbeitenden Schärfeentwickler SD 2525.
  • Sehr hohe Schärfe und ungewöhnlich hoher Detailkontrast!

 

4.) SPUR ACUROL-N

Hochverdünnbarer Akutanzentwickler

SPUR ACUROL-N ist ein Entwickler, der durch seine sehr hohe Verdünnbarkeit und sonstigen chemischen Eigenschaften nicht nur eine sehr hohe Ausnutzung des Eberhardeffektes und damit äußerste Kantenschärfe ermöglicht, sondern auch eine Vielzahl verschiedenster Bildausdrücke und eine hohe Bildplastizität.

Die normale Verdünnung für kurze Entwicklungszeiten liegt bei 1+50, womit bereits eine sehr hohe Schärfe erreicht wird. Es sind jedoch auch Verdünnungen von bis zu 1+200 möglich, die bei entsprechend langen Entwicklungszeiten für eine noch höhere Schärfe und für äußerste Bildplastizität sorgen.

Auch ist bei hoher Verdünnung eine reine Standentwicklung von 2 bis 3 Stunden möglich, ohne dass Schlieren oder sonstige Bildfehler auftreten.

SPUR ACUROL-N ist kein ausgesprochener Feinkornentwickler, zeichnet sich jedoch im Vergleich zum klassischen Rodinal durch ein relativ feines Korn aus. Auch die Kurvenform ist im Vergleich zu Rodinal optimal, in den Mitteltönen hängt die Kurve nicht durch, wodurch diese genügend Kontrast aufweisen, während die Lichter nach Zone 8 leicht abflachen und dadurch kopierbar bleiben. Die Folge ist eine wunderbare Grauwertdifferenzierung.

SPUR ACUROL-N reagiert auf Bewegung stärker als andere Entwickler. Daher kann durch Variation des Kipprhythmus der Kontrast beliebig gesteuert werden. Bei längeren Standzeiten als 5 Minuten steigt die Körnigkeit signifikant an, sodass letztere ebenfalls durch Variation der Standzeiten gesteuert werden kann.

Wegen der geschilderten Eigenschaften ist eine Unmenge von verschiedenen Ergebnissen und Bildausdrücken bei jeder Emulsion möglich, sodass die Anwender sich durch eigene Versuche einen eigenständigen Bildstil erarbeiten können.

Wem dies als zu großer Aufwand erscheint, wird mithilfe der zahlreichen im Datenblatt aufgeführten Standardverdünnungen und -zeiten ebenfalls hervorragende Ergebnisse erzielen.

 

5.) SPUR NHC

Hochkontrastentwickler

SPUR NHC ist ein innovativer Hochkontrast-Entwickler für Schwarzweissfilme. Anwendungsgebiete sind die Entwicklung von Motiven mit geringem oder sehr geringem Motivkontrast (im Wald, während der Dämmerung, im Nebel usw.) sowie die Erzielung von grafischen Effekten mit reduzierten Tonwerten bei normalem oder höherem Motivkontrast.

SPUR NHC zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus: äußerst hohe, „SPUR“-typische Schärfe sowie hohe Auflösung in Verbindung mit einer für den erzielten Kontrast relativ hohen Feinkörnigkeit. Die Empfindlichkeitsausnutzung liegt je nach entwickeltem Kontrast mindestens bei Nennempfindlichkeit bis zu einer Blende darüber. Der Belichtungsspielraum ist in Anbetracht des hohen Kontrastes sehr gut.

Infolge der sorgfältigen Abstimmung der für eine gute Scannbarkeit wichtigen Eigenschaften wie Körnigkeit, Kantenschärfe, Callierquotient, geringer Schleier etc. lassen sich mit NHC entwickelte Negative problemlos einscannen. Bei den Beispielbildern auf unserer Webseite handelt es sich im Übrigen um Rohscans, die völlig unbearbeitet sind, wenn man von einer Optimierung der Helligkeit absieht.

Zu gleichem Kontrast entwickelte unterschiedliche Emulsionen können sich hinsichtlich der Spitzlichter völlig unterschiedlich verhalten. So sind z.B. die Spitzlichter beim Kodak Tri-X und beim Ilford FP4+ relativ moderat, während sie beim Ilford Pan F+ und beim Kodak Tmax 100 wesentlich steiler sind.

 

6.) SPUR Ultraspeed Vario

Spezialentwickler zum Pullen und Pushen

Das SPUR Ultraspeed Vario Entwicklungssystem ist ein neuartiges Push- und Pull-Entwicklungsverfahren, das die Belichtung und Entwicklung von Filmen mit fast beliebiger Empfindlichkeit erlaubt.

Völlig neu ist, dass vor allem im Pullbereich, in gewissen Grenzen jedoch auch im Pushbereich, bei einer gewählten Empfindlichkeit verschiedenste Kontrastbereiche zur Verfügung stehen. So stehen z.B. beim AGFAPHOTO APX 100 New bei einer gewählten Empfindlichkeit von ISO 25/15° alle Kontrastbereiche von „normal“ (N) bis hin zu „äußerst weich“ (N – 4) zur Verfügung. Die Kontraststeuerung erfolgt hier durch Änderung der Verdünnung und Änderung der Erstentwicklungs- und Zweitentwicklungszeiten. Die entsprechenden Parameter sind in der Entwicklungstabelle angegeben.

Bei herkömmlichen Push- und Pullentwicklern konnte bisher eine Kontraststeuerung nur über die Änderung der Empfindlichkeit erfolgen, d.h. je höher die gewählte Empfindlichkeit, desto höher der Kontrast, je niedriger die gewählte Empfindlichkeit, desto niedriger der Kontrast.

Daher konnte bisher bei geringem Motivkontrast eine geringe Empfindlichkeit (etwa um die Feinkörnigkeit zu verbessern) nicht gewählt werden, da sonst der resultierende viel zu niedrige Kontrast zu sehr flauen Negativen geführt hätte. Auch war beim Pushen ein hoher Motivkontrast bisher sehr hinderlich und führte zu völlig unzureichenden Tonwerten.

Alle diese Einschränkungen werden durch das neue SPUR Ultraspeed Vario Verfahren völlig aufgehoben. Auch Schärfe, Detailkontrast und Körnigkeit sind wesentlich besser als bei anderen Entwicklern dieser Art.

SPUR Ultraspeed Vario ist daher ein Push- und Pull Zweibad-Entwickler, der erstmalig eine Kontraststeuerung fast unabhängig von der gewählten Empfindlichkeit erlaubt.

 

7.) SPUR Dokuspeed SL und SPUR Nanospeed SL

Verfahren zur bildmäßigen Entwicklung von Hochauflösungsfilmen

Hochauflösende Dokumentenfilme sind seit langem durch SPUR Entwicklungsverfahren für die bildmäßige Schwarzweiss-Fotografie erschlossen worden. Aufgrund der durch diese Entwicklungsverfahren gesteigerten Empfindlichkeit von bis zu ISO 50/18°, des großen Belichtungsspielraums von 12 bis 14 Blenden, des hohen Tonwertreichtums und der bisher auch von der Digitalfotografie unerreichten Auflösung haben hochauflösende Dokumentenfilme sowie die entsprechenden von SPUR hergestellten Entwickler zunehmend Einzug in die Labors ambitionierter Anwender gehalten.

Nach intensiven Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, die zu neuen Erkenntnissen über Entwicklungsprozesse geführt haben, ist es uns gelungen, die bisherigen anspruchsvollen Entwicklungsverfahren für Dokumentenfilme radikal zu vereinfachen und zu verbessern. Daher stellen wir nunmehr die neuen SPUR SL-Entwicklungsverfahren vor. „SL“ bedeutet „shelf life“, was auf die sehr stark verbesserte Haltbarkeit hindeutet.

Die Vorteile der neuen SPUR SL-Entwicklungsverfahren für Dokumentenfilme sind:

  • Einfaches „Handling“ mit hohen Fehlertoleranzen, daher insbesondere auch für Einsteiger geeignet
  • Wesentlich verbesserter Detailkontrast und Schärfe
  • Sehr viel höhere Haltbarkeit der Entwickler von mindestens 3 bis 4 Jahren
  • Kostengünstigere Herstellung, d.h. deutlich geringerer Preis pro Filmentwicklung

Für die bildmäßige Entwicklung der derzeit verfügbaren Dokumentenfilme werden drei neue auf die Emulsionen der Dokumentenfilme abgestimmte SPUR SL-Entwickler angeboten:

  • SPUR Dokuspeed SL: für die Entwicklung des SPUR DSX/ Agfa Copex Rapid Films
  • SPUR Nanospeed SL 135: für die Entwicklung des SPUR Orthopan UR Kleinbildfilms
  • SPUR Nanospeed SL 120: für die Entwicklung des SPUR Orthopan UR und des ADOX CMS 20 Rollfilms